Bérénice (2007), Jean Racine
Deutsches Nationaltheater und Staatskapelle Weimar
Fotos: Bernd Uhlig
Machst Du so Zitate?
Es spielen: Catherine Janke, Elke Wieditz, Philipp Engelhardt, Markus Fennert, Detlef Heintze, Philipp Oehme, Satisterie des DNT Weimar
Bühne: Claudia Meyer, Vera Koch
Kostüme: Andrea Schelling
Musik, Saxophon: Nico Delpy
Video: Bahadir Hamdemir
Dramaturgie: Susanne Winnacker
«Claudia Meyer hat die Präsenz des Öffentlichen im Privaten im kalt – düsteren Bühnenbild von Vera Koch als präzises Rechenspiel inszeniert, als beklemmendes Experiment eines Ausbruchs, der nicht stattfindet. Auf Racines Text konzentriert Claudia Meyer ihre Inszenierung, nur die Musik, eine Klarinette hoch oben, darf die Unruhe signalisieren, die alle so gut zu verbergen suchen. Und es funktioniert sogar, was in einer Komödie unglaubwürdig wäre: Das ausgerechnet der unglücklich liebende Antiochus Bérénice ihr Unglück, die Absage Titus`, als Bote übermitteln und sie sicher nach Hause geleiten soll.»
kunststoff, Kulturmagazin, Ute Grundmann, Februar 2008
«Sie sind Gefangene eines höfischen Zeremoniells, eines Gesetzes , das vorsichtig hinterfragt, aber nicht gestürzt wird. Und so lässt Claudia Meyer die Figuren auch agieren: meist weit voneinander entfernt, entsteht keine Nähe; man umkreist sich, verbiegt und verbeugt sich, ohne die Entfernung verkürzen zu können. … Doch mit der Sprache brechen sich die Gefühle Bahn, und sei es in deren Verleugnung; Claudia Meyers Inszenierung führt das sehr streng und fast kühl durch und vor, sehr auf den exellent gesprochenen Text konzentriert: 100 Theaterminuten, beklemmend und beeindruckend zugleich.»
Deutsche Bühne, U.G., Dezember 2007