CLAUDIA MEYER

Hamlet - no roof access (2008), (UA) mit Texten von Bernard Marie Koltès: Hamlet. Tag der Morde, und Heiner Müller: Die Hamletmaschine
Deutsches Nationaltheater und Staatskapelle Weimar

  • Hamlet – no roof access - Claudia Meyer - Deutsches Nationaltheater Weimar - Bild
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Fotos: Bernd Uhlig





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Es spielen: Patrick Güldenberg, Nico Delpy, Philipp Engelhardt, Marie Burchard, Xenia Noetzelmann


Bühne: Claudia Meyer, Vera Koch


Kostüme: Andrea Schelling


Klangregie: Marcus Schmickler


Animation: Olaf Mayer


Dramaturgie: Michael Schäfermeyer

«„(…) Einen doppelten Dänenprinzen stellt Claudia Meyer auf die Bühne des DNT, wo sie Bernard-Marie Koltes‘ „Hamlet. Der Tag der Morde“ und Heiner Müllers „Hamletmaschine“ zu einem Stück verquickt, „hamlet – no roof access“. (…) Für diese 90- Minuten-Inszenierung haben Regisseurin Claudia Meyer und Bühnenbildnerin Vera Koch einen riesigen Raum entworfen, an dessen Wänden die grüne Farbe wie zerfressen abblättert. Darin ein Glaskasten, der mal dem Königspaar als Rückzugsraum, mal als Projektionsfläche für Manga-Figuren dient. Klein wirken die Figuren in diesem Raum, in dem sie zu Beginn hin- und her-, vor sich und den anderen wegrennen. Bei dieser Distanz wird es bleiben, auch wenn das Double Hamlet, der nicht mehr Hamlet sein will, wie tröstend in den Arm nimmt. Ophelia (Xenia Noetzelmann) betritt die Szene gegen die Bewegung der Drehbühne, die sie dann wieder von Hamlet entfernt. Soweit funktioniert die Inszenierung in ihrer Düsternis gut. (…)»
Deutsche Bühne, Ute Grundmann, Oktober 2008

«Auch der französische Autor Bernhard-Marie Koltès fertigte mit Hamlet. Tag der Mordeeine eigene Sicht auf den Hamlet-Stoff an. Die Regisseurin Claudia Meyer verknüpfte in ihrer Weimarer Inszenierung hamlet – no roof access (2008) diesen Text mit MüllersHamletmaschine. Auch wenn sie nicht den Shakespeare-Text selbst inszenierte, kann davon ausgegangen werden, dass eine Inszenierung mit dem Titel Hamlet diesen die Zuschauer imaginieren ließ . Der Originaltext gilt bei Fortschreibungen immer auch als Reibungspunkt der Parallelen und Unterschiede. Solche Fortschreibungen können mit dem Originaltext selbst verknüpft und verschnitten werden. Denn allgemein lässt sich sagen, dass im 20. Jh. viele Hamlets als Kaleidoskope und Collagen aufgeführt werden (vgl. Thompson/thaylor 2006b, 8). Die komplexen Strukturen des Dramas werden dabei als Anknüpfungspunkte für aktuelle Debatten verstanden. Weitere Bearbeitungen können neue, imaginierte Szenen betreffen.»
Hamlet-Handbuch: Stoffe, Aneignungen , Deutungen, herausgegeben von Peter Marx, 2014